Ein Deutsches Requiem

Ein Kooperationsprojekt von Musikgymnasium Wien, Konservatorium Wien Privatuniversität, Festspielhaus St. Pölten und Musikvermittlung Nicole Marte

Dirigent: Andreas Pixner
Orchester, Chor und Schauspiel: Schüler und Schülerinnen des Musikgymnasium Wiens
Mitarbeit am Konzept: Schüler und Schülerinnen der 8c des MGW und Studierende der Konservatorium Wien Privatuniversität (Studiengang MAE)
Betreuung: Gabriele Riedl (Konservatorium Wien PU) und Ilse Rollett (MGW)
Inszenierung: Martin Schwanda
Musikvermittlung: Nicole Marte

Projekt

Alljährlich findet unter der Leitung eines Musiklehrers des MGW ein großes Konzert im Musikverein Wien statt. Ab September finden sowohl Orchester- als auch Chorproben statt und die Schüler und Schülerinnen studieren große Werke aus der Musikgeschichte ein, wie z.B. Brucknermessen, Verdi Requiem, Die Jahreszeiten/Die Schöpfung von Haydn, diverse Symphonien und Bach Passionen.
Im Jahr 2008 fand diese Aufführung erstmals auch im Festspielhaus St. Pölten statt, allerdings in einer Inszenierung mit Schwerpunkt Musikvermittlung (siehe Die Schöpfung).
2009 stand das Requiem von Brahms auf dem Programm und Direktor Christian Winkler plante wiederum ein Konzert in St. Pölten mit Schwerpunkt Musikvermittlung. Dieses Mal sollten aber die Schüler und Schülerinnen auch in die Vorbereitungen mit eingebunden sein. So wurde eine Projektgruppe Brahms Requiem gegründet.
Schlussendlich wurde es dann ein Kooperationsprojekt mit dem Konservatorium Wien Privatuniversität (Lehrgang MAE), weil der Wunsch nach einer Zusammenarbeit mit der nächsthöheren Ausbildungsstufe groß war.

Ziel

Ziel des Projektes war sowohl das Sammeln von Wissen über das Werk als auch ein kreatives Schaffen mit bzw. durch das Werk. Jeder Mitwirkende hatte die Möglichkeit in eine ganz besondere Beziehung mit diesem außergewöhnlichen Werk zu treten.
Sei es, dass er sich einmal anders mit dem Tod und dem „Leben“ danach auseinandersetzte, sei es, dass er sich Gedanken über die Auswahl der Bibeltexte machte und in der Heiligen Schrift nachblätterte, sei es, dass er zur Musik ein kleines Kunstwerk schuf und anschließend darüber improvisierte, sei es, dass er eine Werkanalyse wagte, sei es, dass er/sie auf der Bühne in die Rolle von Clara S. schlüpfte und einen Brief an Johannes verfasste, oder sei es, dass er „Johannes T. Brahms“ höchst persönlich interviewte.

Text zur geplanten Aufführung am 111. Todestag von J. Brahms
Eine Woche vor Ostern gibt das Musikgymnasium Wien eine ganz außergewöhnliche Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms. Das behutsam gekürzte Werk wird unter anderem mit Szenen ergänzt, in denen der Inhalt der Bibeltexte dargestellt und dadurch greifbarer und verständlicher gemacht wird.

In der intensiven Auseinandersetzung mit sowohl den ernsten Themen Tod, Trauer und Trost als auch mit dem Leben des Komponisten entdeckten die Schüler und Schülerinnen des Musikgymnasiums in Zusammenarbeit mit Studierenden der Konservatorium Wien Privatuniversität neue Seiten des Werkes, die sie auch zu eigenschöpferischen Tätigkeiten inspirierten.

Dabei entstanden u.a. ergreifende Texte über den Tod, ein heiterer, urwienerischer Dialog über Leben und Tod aus der Engelsperspektive und eine zwischen Himmel und Erde angesiedelte Liebesgeschichte.

So wie die warmherzige Musik von Brahms Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod gibt, so können manche Szenen dazu beitragen, dass nach diesem Konzerterlebnis die Neugier auf das „Danach“ gegenüber der Angst vor dem Tod überwiegt.

Ein Einblick in die leider nie aufgeführte Engelszene

Absage

Leider musste das Konzert aus organisatorischen Gründen abgesagt werden.
Es gibt aber eine ausführliche Dokumentation über den Projektverlauf, Reaktionen der mitwirkenden Schüler und Schülerinnen und die Beiträge der Studierenden.
Diese ist direkt bei elocin@nicole-marte.at erhältlich.